Das ist nicht ihr Hund
Der Hund gehört mir nicht.
Und doch: Wundervoll, wie sich sein Kopf anfühlt. Er hält still, wenn ich das Gefühl von Fell und Treue an meiner Hand spüren muss. Ein Geschenk. Er bellt, wenn er Angst hat. Nur ich kann ihn hören.
Er ist vorsichtig, schlägt schnell an. Will mich beschützen. Hat mich bis hierher gebracht. Manchmal macht er zu früh, zu viel Krawall. Dann gehe ich zu ihm. Gemeinsam sitzen wir an der Tür. Hechelnd, keuchend, abwechselnd.
Zu oft, zu laut. Reißt mich aus allem raus. Weiß das zu schätzen. Heute. Früher heulten wir gemeinsam das an, was ihm Angst machte. Nun sitze ich daneben und tröste ihn. Armes Schwein. Schafft’s nicht aus seiner Haut.
Man kommt zu nichts, wenn er bellt. Muss zu ihm. Kostet Freundschaften. Nicht hinzugehen? Ebenso teuer. „Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde“. Schrieb einer, irgendwann. Hat’s geschafft, auch damit. Ist nun berühmtes Wurmfutter. Glückwunsch.
Die Vernunft explodiert. Splitter von Glauben und Meinen fliegen durch die Welt. So winzig. Bohren sich ins Denken. Vernarben das Fühlen. Den Hund interessiert das nicht. Er ist die ganze Zeit da. Beißt alles weg, was mir zu nahe kommt. Vertraut niemandem. Meint es nur gut. Bis jetzt.
Hat es sich selbst so ausgesucht. Ist ein Schwarzer. Nur ich kann ihn hören. Wundervoll, nicht allein zu sein. Mitten im Sturm.