Mikrobi

Klagefall & Texas-Jim & Hulot

Liste der Blogbeiträge

Beitrag vom 27. Mai 2024 – 20:05 Uhr

Es ist, und das fällt mir an diesem Abend im Büro sitzend ein, kein Zerbersten und Zerbrechen, es ist stattdessen ein langsames Abgleiten, das im Verborgenen beginnt, nicht einmal im Kern selbst, sondern drumherum. Es sind die Vergnügungen, dann die Interessen, es sind die kleinen Notwendigkeiten, und erst in der blutenden Nacktheit fällt man dann auf.

Beitrag vom 13. Mai 2024 – 22:04 Uhr

Und natürlich sitze ich auch jetzt hier in meinem Büro, mit einem Vesper aus Tüten und Dosen, und es ist mir ein Refugium vor der fremden Stadt und ihren sommerlich fremden Menschen. Ich sitze still, um herauszufinden, wie sehr mich das Leben geschüttelt hat, ob noch etwas in mir vibriert, oder vielleicht etwas zerbrochen sein kann. Immerhin bin ich an den See gefahren, habe das nach mehr als einem Jahr geschafft, und dort Wellen gehört und in die abendlichten Berge gegenüber geschaut. Und ich hätte Dir ein Bild davon geschickt, wenn ich gekonnt hätte. Vielleicht bin ich nur deshalb gefahren. Und vielleicht bin ich Dir deshalb dankbar.

Beitrag vom 25. April 2024 – 22:09 Uhr

…und jeden Morgen wacht man auf, ohne zu wissen, weshalb. Es ist die pure Leere, die sich Tag für Tag als Leben verkleidet, um einem das Gefühl zu geben, man verpasse etwas, wenn man sich entschließt, etwas dagegen zu unternehmen. Manchmal versagt sie aber sogar darin. Dann entsteht Großes. Einige Leute erfahren das niemals. Andere liegen von früh bis spät im Schützengraben und feuern aus allen Rohren, damit wenigstens der Krawall und der Gestank zwischen ihnen, dem Nichts und ihrer Angst stehen. Das Leben ist schön. Ist das die Wahrheit? So lange einer zweifelt, ist er nicht tot.

Beitrag vom 23. April 2024 – 21:53 Uhr

Wenn anderthalb Glas Whiskey dazu führen, dass man sich die Frage nicht mehr beantworten kann, warum man je etwas Banales ernst genommen hat, dann verliert das Banale seinen Schrecken schneller als die Bayern 1999 gegen Manchester United. Und vielleicht ist die Angst dann auch nicht wertvoller als anderthalb Glas aus der Fünf-Euro-Whiskey-Flasche des Discounters von der Ecke.

Beitrag vom 8. April 2024 – 19:37 Uhr

Gut ein Jahr bin ich nun schon hier, verbringe die Abende an einem Schreibtisch. Zuerst im Nachbarbüro, nun hier. Es ist Frühjahr geworden und Sommer und Herbst, und nach dem Winter drängt nun erneut ein Frühjahr an. Ich kann die Vögel wieder hören, für die ich im letzten Jahr kein Ohr hatte. Ich sitze noch immer alle Abende, und doch wird mir leichter hier. Und fast hätte ich eben, als ich alle in den Abend entlassen hatte, eine erste Pizza geholt. Es wurde dann ein Apfel daraus, oder besser anderthalb Kilo davon, denn ganz so leicht bin ich noch nicht.


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