Daheim (Hier), 21:13 Uhr
Finsternis. Fahlorange Straßenlaternen befingern meine Bettdecke. Ein Geräusch. Vermag nicht, es einzuordnen. Mechanisches Klicken. Ein Kratzen. Schlängelnd im Regen.
Schwanke schläfrig umher. Suche. Finde bloß Dumpfheit. Nichts klingt. Runter zur Haustür. Raus in meine Stadt. Nasses Kopfsteinpflaster. Chancenloser Regenschirm. Leere Straßen. Nur Figuren, keine Menschen. Nirgends mehr Lichter. Mein Mantelkragen stellt sich für mich gegen den Wind.
Weiter, immer weiter, den Hang hinab. Das Geräusch wird lauter. Erreiche die alte Bahnstation. Letzte Schritte. Muss einfach. Blutrünstiges Gestrüpp beschützt die krautüberwucherten Schienen. Tabakleuchten. Eine Silhouette im schwefligen Braunkohlenebel, gebeugt über ihre Schreibmaschine. Daneben kratzt ein kleines Radio meinen Namen aus dem Äther. Stoße gegen ein Tischbein. Ein Stift stürzt zu Boden. Ihr Tippen verstummt.
„…aber das ist eine andere Geschichte“, spricht sie. Steht auf. Macht mir Platz. Nehme an. Beginne zu tippen: „Lærdal…“.
In der Ferne jault ein schwarzer Hund.
(Text: The Doctor Kid feat. Hulot)